Kulturland Brandenburg 2023 - "Baukultur leben" bis 28.04.2024 verlängert

Sonderausstellung „Die Wünsdorfer Militärlandschaft – 150 Jahre Architektur für die Armee“

Die Geschichte der Militärarchitektur in der Umgebung von Zossen-Wünsdorf reicht zurück bis in die 1870er Jahre, als für die Königliche Militäreisenbahn und den Schießplatz Kummersdorf umfangreiche Gebäudekomplexe und Flächen beplant und realisiert wurden. Die seitdem bruchlose militärische Nutzung hat die Struktur der Ensembles geradezu konserviert. Die Spanne reicht somit von ersten Kasernenbauten der Kaiserzeit bis hin zu sowjetischen Militär- und Wohngebäuden der 1980er Jahre. Erst mit dem Abzug der ehemals sowjetischen, inzwischen russischen Armee im Jahr 1994 wurden große Teile Zossen-Wünsdorfs für zivile Nachnutzungen frei. In Fachkreisen hat sich für diese Entwicklung der Begriff „Konversion“ etabliert.

Die epochale Entwicklung der Militärarchitektur ist in Wünsdorf und Umgebung auf überschaubarem Raum sehr gut nachzuvollziehen und soll deshalb mit dem Projekt „Die Wünsdorfer Militärlandschaft – 150 Jahre Architektur für die Armee“
beleuchtet werden.

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern hatte Brandenburg mit rund 235.000 Hektar – das entspricht acht Prozent der Landesfläche – den höchsten Anteil an ehemals militärisch genutzten Arealen. Der heutige Landkreis Teltow-Fläming ist mit fast 18 Prozent sogar am stärksten betroffen. Die Geschichte solcher Orte, die architektonische Gestaltung der Gebäude, aber auch die unterschiedlichen Konzepte der zivilen Nachnutzung sind wichtige Elemente des Projektes zur Wünsdorfer Militärlandschaft: Welche Gebäude, welche Ensembles sind relevant für das Verständnis der Geschichte der Region? Wie werden solche Baudenkmale erhalten und zugleich sinnvolle Nutzungen ermöglicht? Was wünschen sich die Menschen in der Region?

Im Projekt wird vorgestellt, wie sich im Land Brandenburg inhaltlich und methodisch dieser Aufgabe gestellt wurde und wie sich dies im Landkreis Teltow-Fläming und insbesondere in Zossen-Wünsdorf in der Praxis ausgewirkt hat. Welche Nachnutzungen waren angestrebt, welche sind real umgesetzt worden? Wie kann es mit den noch immer leerstehenden, zu einem nicht unerheblichen Teil denkmalgeschützten Gebäuden weitergehen?

Mit „Die Wünsdorfer Militärlandschaft – 150 Jahre Architektur für die Armee“ werden in einer Ausstellung im Museum des Teltow in Wünsdorf die Geschichte der Militärarchitektur der Region und auch die bisherigen Ergebnisse der Konversion dargestellt.

Die Ausstellung kann zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums und zudem nach individueller Vereinbarung besucht werden.

Achtung: Am Osterwochenende bleibt das Museum geschlossen!

 

Ein Projekt im Rahmen des Themenjahres »Baukultur leben – Kulturland Brandenburg 2023«

Kulturland Brandenburg 2023 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg.

Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen und der Investitionsbank des Landes Brandenburg.